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330       Freitag       12. Dezember 2008,                19.00 Uhr

           Thema        Nach-Lese zu Joseph Freiherr von Eichendorff

                                    (1788 bis 1857).

            Referent     Diplom-Geograph Reinhard  M.W.  H a n k e ,  Berlin

               O r t              Bürgertreff im S-Bahnhof Berlin-Lichterfelde West

                             Hans-Sachs-Str. 4 e,                12205 Berlin

 

Eichendorff war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Etwa 5000 seiner Gedichte und Lieder wurden vertont. Er gehört damit zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern. Als Prosadichter ist er noch heute mit dem Werk  „Aus dem Leben eines Taugenichts“ allbekannt; von diesem behauptete Theodor Fontane, dass anderen Sprachen seinesgleichen fehle.

Der Vortrag zeichnet die wichtigsten Stufen seines Lebens nach, wir erfahren einiges über seine Kontakte, seine Wünsche und Ziele, seine erfolglosen Bemühungen, beruflich zum Erfolg zu kommen. Eichendorff hat, trotz der Ungunst der Lebensverhältnisse, den größten Teil seines dichterischen Werkes in der preußischen Beamtenzeit geschaffen. Einige Werke wie das Drama „Der letzte Held von Marienburg“ (1830) wären ohne den Beamten in Preußen nicht entstanden, und das Drama „Ezelin von Romano“ (1828) verdankt seine Entstehung der Bekanntschaft mit dem Historiker Friedrich von Raumer. Hinter der großen historischen Studie  über die Marienburg stand der Oberpräsident von Preußen (Ost- und Westpreußen), Theodor von Schön. Seit seinen Studienjahren lebte Eichendorff in ständiger Auseinandersetzung mit den geistigen Tendenzen seiner Zeit und schrieb seine Dichtungen aus dieser Spannung heraus als Antwort, Kritik, Mahnung, Wegweisung, als grandiose Visionen künftiger Entwicklung. Er ist ein mutiger Bekenner und Verteidiger der Wahrheit geworden und begriff seine Zeit als eine Epoche großer geistiger Kämpfe: zwischen christentumsfeindlichem Rationalismus und dem erneuerten Glaubensleben, zwischen neuem Heidentum und Christentum, zwischen dem Geist des Mittelalters und dem der Neuzeit, zwischen Aufklärung und Romantik, zwischen dem Adel des Gemeinschaftsdenkens und der „Philisterei“ (dem Spießbürgertum) des individuellen Egoismus und Geschäftsbetriebs. Religion ist für seine Weltauffassung die Grundlage aller Kultur und so auch der Kunst. Dichtung ist ihm kein Zeitvertreib, sondern eine verantwortungsvolle Aufgabe, ist die Kunst, in der sinnlichen Welt das Ewige durchscheinen zu lassen.

Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff wurde vor 220 Jahren am 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor (Oberschlesien) geboren. Der Freiherr märkisch-mährisch-schlesischer Herkunft verstarb am 26. November 1857 im oberschlesischen Neisse und wurde daselbst auf dem Jerusalem-Friedhof neben seiner geliebten Frau Luise begraben. Die beiden Gräber bestehen noch heute.

 

Reinhard M.W. H a n k e ,  Diplom-Geograph, geb. 1940 in Berlin-Mitte als drittes von vier Kindern schlesisch-westpreußischer Eltern, aufgewachsen in Reinickendorf, dort auch Schulbesuch. Studium u.a. der Geographie, Kartographie, Geschichte, Geologie, Soziologie in Hamburg und u.a. am Osteuropa-Institut der FU Berlin. Diplomarbeit über zwei ländliche Gemeinden in Nordhessen. Lehrbeauftragter an der FU, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an PH Berlin und TU bis 1982. 1972 bis 1983 Schriftleiter der geographischen Fachzeitschrift „Die Erde“ (Gesellschaft für Erdkunde, gegr.1828), zusammen mit Prof. Dr. Bader. Aufsätze zur Kartographie und Landeskunde Westpreußens. Mitglied zahlreicher ostdeutscher Vereinigungen. Seit 1982 Vorstandsmitglied der Landsmannschaft Westpreußen, Vorsitzender seit 1986. Begründer der Arbeitsgemeinschaft Ostmitteleuropa e.V. (1981) und des Westpreußischen Bildungswerkes, seither deren Vorsitzender, Vorsitzender der LAG Ostkunde im Unterricht seit 2003. Bundeskulturreferent der Landsmannschaft Westpreußen seit 2003. Seit Dezember 2005 Mitglied des Vorstandes der Kulturstiftung Westpreußen. Mitglied im Vorstand der Copernicus-Vereinigung für Geschichte und Landeskunde Westpreußens und des Akademischen Freundeskreises Danzig-Westpreußen. Mitglied des Kuratoriums des Ostdeutschen Kulturrates in Bonn. Von 1982-2005  Bezirklicher Planungs-beauftragter, lebt jetzt im Ruhestand in Berlin.

 

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