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304                 Freitag                  07. April 2006,                          19.00 Uhr

 

                 Thema                 Die Stadt Königsberg (Neumark) als agrarisches

                                  Zentrum im Mittelalter und  in der frühen Neuzeit.

 

                        Referent      Dr. Felix Escher, Berlin

 

Königsberg hatte bereits in slawischer Zeit eine Mittelpunktfunktion. Die offenbar

in den Stadtraum verlegte Burg wurde Sitz eines markgräflich-brandenburgischen

Vogtes.

Darüber hinaus hatte Königsberg als Münzprägestätte überregionale Bedeutung.

Ebenso dynamisch wie die Entwicklung der Stadt selbst war die der städtischen Feldmark. Im Jahre 1850 betrug sie 14.685 Morgen, mithin mehr als 3.800 ha.

 

Parallel zu den Erwerbungen agrarischer Nutzflächen und Lehensbesitz über agra- rische Abgaben bemühte sich die städtische Führungsschicht, Besitz an den Mühlen im Stadtgebiet zu erwerben. Die geographische Lage am Rande einer pleistozänen Platte wie auch als agrarisches Zentrum hatte im Königsberger Gebiet, wo sich der Fluß Röhrike in drei Arme teilt, zur Anlage einer größeren Zahl von Mühlen geführt. Zu den vier eindeutig zu bestimmenden Standorten der Mühlen, die auch noch in der Neuzeit existierten, kommen zwei oder drei hinzu, die bereits im Mittelalter oder auch später aufgelassen wurden.

 

Am Anfang des 16. Jahrhunderts konnte der Königsberger Handel in Stettin nur noch indirekt - über das hier als Bankhaus fungierende führende Stettiner Handelshaus Loitz - geführt werden. Die Loitz und der Rat wurden Partner, jedoch nicht mehr die einzelnen Kaufleute der Stadt. Mit den vor allem in der Regierungszeit Kurfürst Joachims II. dem Adel übertragenen Rechten der Kornausfuhr dürften die Loitz auch auf diese Verbindung keinen Wert mehr gelegt haben. Die Bedeutung der Stadt als Handelszentrum im 14. Jahrhundert wurde nicht mehr erreicht.

 

Dr. Felix  E s c h e r  wurde in Berlin geboren. Studium der Geschichte und Geographie an der Freien Universität Berlin, dort 1973 Promotion.

Bücher und Fachaufsätze zur Geschichte des Raumes östlich der Elbe (Schwerpunkt: Berlin und Brandenburg). Wissenschaftlicher Angestellter an der Ilse-Balg-Stiftung, Berlin.

Mitglied der Historischen Kommission zu Berlin und der Brandenburgischen Historischen

Kommission. Seit Januar 1992 Vorsitzender der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg, gegr. 1884.

 

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